Einleitung:
Wildbienen in der Schweiz – Arten, Pflanzen & Nistgewohnheiten“ stehen im Mittelpunkt dieses Beitrags. Wildbienen sind unverzichtbare Bestäuber: Von den über 600 Arten in der Schweiz ist fast die Hälfte bedroht. Erfahre hier, welche Pflanzen sie lieben, wie sie nisten und wie du sie im Garten fördern kannst.
Wildbienen in der Schweiz – Zahlen & Fakten
Wildbienen in der Schweiz – Arten, Pflanzen & Nistgewohnheiten
Über 600 Wildbienenarten bekannt
Rund 45 % sind gefährdet
Besonders betroffen: Bodennister und Pollenspezialisten
Gute Förderung kombiniert Blütenvielfalt, Nistplätze und schonende Pflege
Nistgewohnheiten der Wildbienen
Bodennister
Ca. 70 % nisten im Boden
Benötigen offene, sonnige Sand-/Lehmbereiche
Keine dicken Mulchschichten, keine Folien
Hohlraumnister
Ca. 20 % nutzen Hohlräume (Stängel, Käfergänge, Trockenmauern)
Typische Gattungen: Osmia, Megachile, Hoplitis, Chelostoma, Anthidium
Baumaterial: Lehm, Blattschnitte, Harz, Pflanzenwolle
Kuckucksbienen / Parasiten
Z. B. Nomada, Epeolus, Sphecodes
Legen Eier in die Nester anderer Arten – gehören natürlich zum Ökosystem dazu
Lieblingspflanzen der Wildbienen
Frühblüher (Februar–April)
Weiden (Salix) – essenziell für viele Frühjahrsarten
Obstgehölze (Apfel, Kirsche, Aprikose) – Top für Mauerbienen
Löwenzahn
Sommerblüher (Mai–August)
Fabaceae (Klee, Esparsette, Luzerne) – wichtig für Langhornbienen
Natternkopf (Echium) – Schlüssel für Hoplitis adunca
Glockenblumen (Campanula) – Schlüssel für Chelostoma rapunculi
Lippenblütler (Salbei, Ziest) – beliebt bei Wollbienen
Spätblüher (August–Oktober)
Efeu (Hedera) – überlebenswichtig für Colletes hederae
Korbblütler (Flockenblumen, Disteln, Astern)
Wichtige Arten – schnell erklärt
Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta)
Pflanzen: Obstgehölze (Rosaceae)
Nest: Hohlräume, Lehm/Mörtel
Besonderheit: Sehr früh aktiv – ideal für Obstblüte
Natternkopf-Mauerbiene (Hoplitis adunca)
Pflanzen: Natternkopf (Echium) – streng spezialisiert
Nest: Hohlräume (kleine Röhren 3–6 mm)
Besonderheit: Braucht Echium in Reichweite
Glockenblumen-Scherenbiene (Chelostoma rapunculi)
Pflanzen: Glockenblumen (Campanula)
Nest: Sehr kleine Röhren (2–4 mm)
Besonderheit: Profitiert von Glockenblumenreichen Gärten
Efeu-Seidenbiene (Colletes hederae)
Pflanzen: Efeu (Hedera)
Nest: Boden; oft Kolonien in Sand/Lehm
Besonderheit: Spät fliegend (Aug–Okt)
Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris)
Pflanzen: Vielseitig (u. a. Klee, Disteln, Obstblüten)
Nest: Boden, oft in alten Mäusenestern
Besonderheit: Sozial, auch bei kühlem Wetter aktiv
Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea)
Pflanzen: Häufig Lippenblütler (Salbei, Ziest)
Nest: Morsches Holz
Besonderheit: Sehr groß, wärmeliebend
Kurz-Tabelle
Art | Deutscher Name | Pflanzenfavoriten | Nistweise | Flugzeit |
Osmia cornuta | Gehörnte Mauerbien | Rosaceae (Obst: Apfel, Kirsche, Aprikose, | Hohlräume; Lehm/Mörtel | Feb–Apr |
Hoplitis adunca | Natternkopf - Mauerbiene | Echium (Natternkopf) | Hohlräume; kleine Röhren (3–6 mm) | Mai–Aug |
Chelostoma rapunculi | Glockenblumen-Scherenbiene | Campanula (Glockenblumen) | Hohlräume; sehr kleine Röhren (2–4 mm) | Mai–Jul |
Colletes hederae | Efeu-Seidenbiene | Hedera (Efeu) | Boden; Kolonien in Sand/Lehm | Aug–Okt |
Bombus terrestris | Dunkle Erdhummel | Vielseitig; u. a. Fabaceae, Asteraceae, Obstblüten | Boden; oft alte Mäusenester | Feb–Okt |
Andrena vaga | Weiden-Sandbiene | Salix (Weiden) | Boden; sandige, sonnige Stellen | Mär–Apr |
Anthidium manicatum | Garten-Wollbiene | Lamiaceae (Ziest, Salbei) & Fabaceae | Hohlräume; baut mit Pflanzenwolle | Jun–Sep |
Xylocopa violacea | Blauschwarze Holzbiene | Vielfältig; häufig Lamiaceae (Salbei, Ziest) | Morsches Holz; dicke Stängel | Apr–Sep |
Andrena flavipes | Gelbbindige Furchen-Sandbiene | Vielfältig; viele Frühjahrsblüten (u.a. Asteraceae, Brassicaceae) | Boden | Mär–Jun |
Megachile willughbiella | Gehörnte Blattschneiderbiene | Breites Spektrum, gerne Fabaceae (Klee, Luzerne) | Hohlräume; schneidet Blätter zum Nestbau | Jun–Aug |
Osmia bicornis | Rote Mauerbiene | Vielfältig; Obstgehölze, Weiden, Löwenzahn | Hohlräume; Mörtel/Lehm | Apr–Jun |
Halictus scabiosae | Sandbiene der Scabiosen | Korbblütler (z. B. Scabiosa, Centaurea) | Boden; bevorzugt offene Stellen | Jun–Sep |
Eucera longicornis | Langhornbiene | Fabaceae (besonders Esparsette, Luzerne) | Boden; sandig, sonnig | Mai–Jul |
Melitta haemorrhoidalis | Blutbürstige Furchenbiene | Lamiaceae (Lippenblütler) | Boden | Jun–Aug |
Nomada fucata | Goldwespe-Kuckucksbiene | Parasit bei Andrena flavipes | Kein eigenes Nest; legt Eier in Wirtsnester | Apr–Jun |
Sphecodes albilabris | Weisslippen-Blutbiene | Parasitisch (Halictus-Arten) | Boden, aber parasitisch | Apr–Aug |
So förderst du Wildbienen – schnell umsetzbar
Heimische Wildstauden pflanzen (Frühjahr–Herbst gestaffelt)
Offene Bodenstellen anlegen (Sand/Lehm, sonnig)
Markstängel über Winter stehen lassen
Trockenmauern, Totholz, Sandlinsen einplanen
Mosaik-Mahd statt Vollrasen – und keine Pestizide
Fazit
Wildbienen sind vielfältig und empfindlich – aber mit Blütenvielfalt, Nistplätzen und schonender Pflege können wir sie effektiv fördern.
Ein naturnaher Garten ist ein schöner und aktiver Naturschutz.
Wildbienen 1 - 16 anhand Tabelle
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