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🐝 Wildbienen in der Schweiz – Arten, Pflanzen & Nistgewohnheiten

Aug. 24

3 Min. Lesezeit

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Einleitung:

Wildbienen in der Schweiz – Arten, Pflanzen & Nistgewohnheiten“ stehen im Mittelpunkt dieses Beitrags. Wildbienen sind unverzichtbare Bestäuber: Von den über 600 Arten in der Schweiz ist fast die Hälfte bedroht. Erfahre hier, welche Pflanzen sie lieben, wie sie nisten und wie du sie im Garten fördern kannst.


Wildbienen in der Schweiz – Zahlen & Fakten

Wildbienen in der Schweiz – Arten, Pflanzen & Nistgewohnheiten


  • Über 600 Wildbienenarten bekannt

  • Rund 45 % sind gefährdet

  • Besonders betroffen: Bodennister und Pollenspezialisten

  • Gute Förderung kombiniert Blütenvielfalt, Nistplätze und schonende Pflege


Nistgewohnheiten der Wildbienen


Bodennister

  • Ca. 70 % nisten im Boden

  • Benötigen offene, sonnige Sand-/Lehmbereiche

  • Keine dicken Mulchschichten, keine Folien


Hohlraumnister

  • Ca. 20 % nutzen Hohlräume (Stängel, Käfergänge, Trockenmauern)

  • Typische Gattungen: Osmia, Megachile, Hoplitis, Chelostoma, Anthidium

  • Baumaterial: Lehm, Blattschnitte, Harz, Pflanzenwolle


Kuckucksbienen / Parasiten

  • Z. B. Nomada, Epeolus, Sphecodes

  • Legen Eier in die Nester anderer Arten – gehören natürlich zum Ökosystem dazu


Lieblingspflanzen der Wildbienen

Frühblüher (Februar–April)

  • Weiden (Salix) – essenziell für viele Frühjahrsarten

  • Obstgehölze (Apfel, Kirsche, Aprikose) – Top für Mauerbienen

  • Löwenzahn


Sommerblüher (Mai–August)

  • Fabaceae (Klee, Esparsette, Luzerne) – wichtig für Langhornbienen

  • Natternkopf (Echium) – Schlüssel für Hoplitis adunca

  • Glockenblumen (Campanula) – Schlüssel für Chelostoma rapunculi

  • Lippenblütler (Salbei, Ziest) – beliebt bei Wollbienen


Spätblüher (August–Oktober)

  • Efeu (Hedera) – überlebenswichtig für Colletes hederae

  • Korbblütler (Flockenblumen, Disteln, Astern)


Wichtige Arten – schnell erklärt

Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta)

  • Pflanzen: Obstgehölze (Rosaceae)

  • Nest: Hohlräume, Lehm/Mörtel

  • Besonderheit: Sehr früh aktiv – ideal für Obstblüte

Natternkopf-Mauerbiene (Hoplitis adunca)

  • Pflanzen: Natternkopf (Echium) – streng spezialisiert

  • Nest: Hohlräume (kleine Röhren 3–6 mm)

  • Besonderheit: Braucht Echium in Reichweite

Glockenblumen-Scherenbiene (Chelostoma rapunculi)

  • Pflanzen: Glockenblumen (Campanula)

  • Nest: Sehr kleine Röhren (2–4 mm)

  • Besonderheit: Profitiert von Glockenblumenreichen Gärten

Efeu-Seidenbiene (Colletes hederae)

  • Pflanzen: Efeu (Hedera)

  • Nest: Boden; oft Kolonien in Sand/Lehm

  • Besonderheit: Spät fliegend (Aug–Okt)

Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris)

  • Pflanzen: Vielseitig (u. a. Klee, Disteln, Obstblüten)

  • Nest: Boden, oft in alten Mäusenestern

  • Besonderheit: Sozial, auch bei kühlem Wetter aktiv

Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea)

  • Pflanzen: Häufig Lippenblütler (Salbei, Ziest)

  • Nest: Morsches Holz

  • Besonderheit: Sehr groß, wärmeliebend


Kurz-Tabelle

Art

Deutscher Name

Pflanzenfavoriten

Nistweise

Flugzeit

Osmia cornuta

Gehörnte Mauerbien

Rosaceae (Obst: Apfel, Kirsche, Aprikose,

Hohlräume; Lehm/Mörtel

Feb–Apr

Hoplitis adunca

Natternkopf - Mauerbiene

Echium (Natternkopf)

Hohlräume; kleine Röhren (3–6 mm)

Mai–Aug

Chelostoma rapunculi

Glockenblumen-Scherenbiene

Campanula (Glockenblumen)

Hohlräume; sehr kleine Röhren (2–4 mm)

Mai–Jul

Colletes hederae

Efeu-Seidenbiene

Hedera (Efeu)

Boden; Kolonien in Sand/Lehm

Aug–Okt

Bombus terrestris

Dunkle Erdhummel

Vielseitig; u. a. Fabaceae, Asteraceae, Obstblüten

Boden; oft alte Mäusenester

Feb–Okt

Andrena vaga

Weiden-Sandbiene

Salix (Weiden)

Boden; sandige, sonnige Stellen

Mär–Apr

Anthidium manicatum

Garten-Wollbiene

Lamiaceae (Ziest, Salbei) & Fabaceae

Hohlräume; baut mit Pflanzenwolle

Jun–Sep

Xylocopa violacea

Blauschwarze Holzbiene

Vielfältig; häufig Lamiaceae (Salbei, Ziest)

Morsches Holz; dicke Stängel

Apr–Sep

Andrena flavipes

Gelbbindige Furchen-Sandbiene

Vielfältig; viele Frühjahrsblüten (u.a. Asteraceae, Brassicaceae)

Boden

Mär–Jun

Megachile willughbiella

Gehörnte Blattschneiderbiene

Breites Spektrum, gerne Fabaceae (Klee, Luzerne)

Hohlräume; schneidet Blätter zum Nestbau

Jun–Aug

Osmia bicornis

Rote Mauerbiene

Vielfältig; Obstgehölze, Weiden, Löwenzahn

Hohlräume; Mörtel/Lehm

Apr–Jun

Halictus scabiosae

Sandbiene der Scabiosen

Korbblütler (z. B. Scabiosa, Centaurea)

Boden; bevorzugt offene Stellen

Jun–Sep

Eucera longicornis

Langhornbiene

Fabaceae (besonders Esparsette, Luzerne)

Boden; sandig, sonnig

Mai–Jul

Melitta haemorrhoidalis

Blutbürstige Furchenbiene

Lamiaceae (Lippenblütler)

Boden

Jun–Aug

Nomada fucata

Goldwespe-Kuckucksbiene

Parasit bei Andrena flavipes

Kein eigenes Nest; legt Eier in Wirtsnester

Apr–Jun

Sphecodes albilabris

Weisslippen-Blutbiene

Parasitisch (Halictus-Arten)

Boden, aber parasitisch

Apr–Aug

So förderst du Wildbienen – schnell umsetzbar


  • Heimische Wildstauden pflanzen (Frühjahr–Herbst gestaffelt)

  • Offene Bodenstellen anlegen (Sand/Lehm, sonnig)

  • Markstängel über Winter stehen lassen

  • Trockenmauern, Totholz, Sandlinsen einplanen

  • Mosaik-Mahd statt Vollrasen – und keine Pestizide


Fazit

Wildbienen sind vielfältig und empfindlich – aber mit Blütenvielfalt, Nistplätzen und schonender Pflege können wir sie effektiv fördern.


Ein naturnaher Garten ist ein schöner und aktiver Naturschutz.


Wildbienen 1 - 16 anhand Tabelle


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