Geiser Gartenbau – Ihr Partner für Gartenbau in Zürich
Gartenkompass
Eine grobe Orientierungshilfe für saisonale Arbeiten im und um den Garten.
Hecken
Schonzeit und Pflegeschnitt
In der Schweiz ist es grundsätzlich verboten, die Hecken zwischen dem 1. März und 30. September radikal zurückzuschneiden. Es sind lediglich einen leichten Form und Pflegeschnitte erlaubt. So werden brütende Vögel und andere Heckenbewohner geschützt. Bei Formhecken empfehlen wir einen starken Rückschnitt bis März und danach wiederholende Pflegeschnitte für eine schöne und besonders dichte Hecke. Hier gilt: je öfter der Schnitt, desto dichter die Hecke.
Die drei Grundformen des Heckenschnitts
Es gibt drei Grundformen des Heckenschnitts: der rechteckige, der trapezförmige und der ovale beziehungsweise eiförmige Schnitt. Der rechteckige Schnitt kommt häufig vor, weil er am einfachsten durchzuführen ist, hat jedoch den Nachteil, dass die Hecke in Bodennähe wegen Lichtmangels zum Verkahlen neigt, besonders natürlich bei lichthungrigen Pflanzen und hohen Hecken. Die beiden anderen Schnittformen entsprechen der Lehre, ermöglichen eine bessere Belichtung der unteren Blätter und ergeben einen dichteren Heckenwuchs.
Die gängigstens Heckenpflanzen und Ihre Eigenschaften
Typische in Mitteleuropa heimische Pflanzen für die oft immergrüne Gartenhecke sind: Hainbuche, Eibe, Kornelkirsche, Liguster, Weißdorn, Berberitze etc. Es werden aber auch häufig nicht heimische Nadelgehölze wie der Lebensbaum verwendet. Während diese Hecken noch Nährgehölze für Tiere sein können, haben Lebensbaum- und Buchsbaum-Hecken mit den freiwachsenden Hecken in der Landschaft keine Gemeinsamkeiten. Neben dem Buchsbaum, der Träger des Buchsbaumzünslers ist, ist auch der Lebensbaum besonders anfällig für Krankheiten.
Rosen
Das Wichtigste beim Rückschnitt von Rosen ist, dass er überhaupt durchgeführt wird und nicht aus Unsicherheit oder Zweifeln unterlassen wird. Eine Rose, die nicht geschnitten wird, vergreist nach einigen Jahren und beginnt, kahle Stellen zu entwickeln. Die einzigen Ausnahmen vom jährlichen Rosenschnitt sind Wildrosen und Ramblerrosen.
Der Rückschnitt verhindert, dass die Rose nur noch im oberen Teil wächst und regt sie dazu an, auch aus der Basis frische Triebe auszubilden.
Schnitttechnik Beetrose
Zuerst solten die tote, kranke und schwache Triebe entfernt werden. Anschließend werden die verbleibenden Triebe auf 4–7 Augen zurückgeschnitten. Kräftige Triebe können etwas länger belassen werden, während schwächere Triebe stärker gekürzt werden, um das Wachstum anzuregen. Äste, die älter als vier Jahre sind, werden direkt an der Basis abgeschnitten. Dadurch bleibt die Rose vital und gesund.
Schnitttechnik Edelrosen
Edelrosen werden grundsätzlich so zurückgeschnitten wie es auch bei der Beetrose der Fall ist. Allerdings wird die Edelrose stärker eingekürzt, auf etwa 3-5 Augen.
Schnitttechnik Strauchrosen
Strauchrosen zeichnen sich dadurch aus, dass sie keinen regulierenden Schnitt benötigen. Es reicht aus, sich überschneidende sowie abgestorbene Triebe zu entfernen. Alte Triebe werden knapp über dem Boden abgeschnitten. Bei mehrmals blühenden Strauchrosen können verwelkte Blütenstände entfernt werden, um die Bildung neuer Blüten zu fördern. Bei einmal blühenden Strauchrosen ist dieser Schritt nicht notwendig.
Schnitttechnik Kletterrosen
Auch bei Kletterrosen wird zwischen einmal und mehrmals blühenden Sorten unterschieden. Bei einmal blühenden Kletterrosen werden tote, kranke und erfrorene Triebe entfernt. Dicht stehende Triebe sollten so ausgedünnt werden, dass ausreichend Platz für neues Wachstum entsteht. Alte Triebe, die älter als fünf Jahre sind, werden an der Basis abgeschnitten. Dabei wird ein zurückhaltender Schnitt empfohlen.
Obstbaumschnitt
Die beste Zeit für den Schnitt ist der Zeitraum vom späten Herbst (nach dem Laubfall) bis zum späten Winter. Der Winterschnitt ist die Standardmassnahme bei Obstbäumen, wenn das Triebwachstum in der nächsten Wachstumsperiode gefördert werden soll.
Der Sommerschnitt wird bei großen Bäumen eingesetzt, um das Wachstum einzuschränken. Bei jungen Bäumen kann durch den Sommerschnitt ein besonders tragfähiges Kronengerüst geschaffen werden.
Verschiedene Schnittmethoden
Pflanzschnitt
Der Pflanzschnitt erfolgt unabhängig von einer Herbstpflanzung grundsätzlich im Frühjahr. Dabei werden alle Leittriebe, also die Zweige, die später die Kronenform bestimmen, entsprechend gekürzt. Als Faustregel gilt: kräftige Triebe werden um ein Drittel eingekürzt, schwache Triebe um bis zu die Hälfte. Sämtliche nicht benötigten Triebe unterhalb der geplanten Kronenbasis werden direkt an der Zweigbasis entfernt.
Erziehungsschnitt
Der Erziehungsschnitt dient der Förderung stabiler Tragäste sowie erster fruchtbarer Seitentriebe. Alle nach innen wachsenden Steiltriebe werden entfernt, und die Enden der drei bis vier Hauptäste werden erneut eingekürzt, um eine pyramidenförmige Kronenform zu entwickeln. Auch der senkrechte Leittrieb, die sogenannte Stammverlängerung, wird in der Regel gekürzt, um die Bildung weiterer Seitenzweige zu unterstützen.
Erhaltungsschnitt
Sobald der Baum regelmäßig viele Früchte trägt, dient der Schnitt dazu, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Fruchtbildung und Wachstum zu erhalten. Senkrechte Wasserschosse und Konkurrenzzweige am Mitteltrieb werden weiterhin entfernt. Zudem werden ältere, stark verzweigte Astpartien abgeschnitten, die nur noch wenige oder kleine Früchte hervorbringen. Diese Maßnahme, bekannt als Fruchtholzverjüngung, verringert den Ertrag vorübergehend, fördert jedoch die Bildung größerer und qualitativ hochwertigerer Früchte.
Verjüngungsschnitt
Ein Verjüngungsschnitt wird angewendet, um Obstbäume, die über Jahre nicht geschnitten wurden, wieder in Form zu bringen. Dabei wird die Krone im Frühjahr großzügig ausgelichtet, und überhängende sowie überalterte Fruchtäste werden entfernt. In der darauffolgenden Wachstumsperiode bildet der Baum zahlreiche Wasserschosse, die regelmäßig entfernt werden sollten. Im darauffolgenden Jahr kann in der Regel wieder zum Erhaltungsschnitt übergegangen werden.
